16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Sitzung

AK 4.1

18.06.2022, 09:00
Münster

Münster

Westfälische Wilhelms-Universität Münster Institut für Sportwissenschaft - Ballsporthalle Horstmarer Landweg 68b 48149 Münster

Vorsitzende der Sitzung

AK 4.1: Lernförderung durch Bewegung – Befunde und Praxistransfer

  • Karin Eckenbach

Beschreibung

„Lernförderung durch Bewegung“ ist kein neues Thema, sondern ein Klassiker der Schulsportdiskussion. Nicht nur im Schulsport, auch anderen Lernbereichen und Fächern wird der Verknüpfung von Bewegung und Lernen eine bedeutsame Rolle zugeschrieben (MSW NRW, 2014). Auf empirischer Ebene werden die Zusammenhänge vielfältig belegt: Bspw. kann Bewegung schulische Leistungen verbessern, die Aufmerksamkeit positiv beeinflussen und das exekutive System stärken (Barenberg et al., 2011; Greeff et al., 2018; Trudeau & Shephard, 2008). Wissenschaftliche Arbeiten zur bewegungsbasierten Förderung in der Schule sowie darauf aufbauende Transferaktivitäten sind hingegen selten, sodass trotz zunehmender Evidenz wenig Ableitungen für die schulische Praxis getroffen werden.
An dieser Problematik setzen in diesem AK vier Beiträge an, die sich verschiedenen Zugängen zuordnen lassen. Die ersten drei Beiträge betrachten das Lernen im Klassenraum. Sowohl Ludwig et al. (Münster) als auch Liersch (Essen) beschäftigen sich mit der Frage, wie lernförderliche Bewegungsinhalte in den Unterricht Einzug erhalten können, um die exekutiven Funktionen von SchülerInnen zu fördern, und geben Einblicke in die kurz- sowie langfristigen Wirkungen ihrer Interventionsstudien. Während Ludwig fächerübergreifende Überlegungen anstellt, widmet sich Liersch der Integration mathematikdidaktischer Inhalte in die bewegungsbasierte Förderung. Egger et al. (Bern) wählen in ihrer Arbeit einen lernerschließenden Zugang: Bewegung wird im Klassenraumunterricht im Sinne des Embodied Learnings mit relevanten Lerninhalten verknüpft, wodurch auf eine Festigung der Lerninhalte und einen aktiveren Schulalltag abgesehen wird. Der Erfolg der Bewegungsintervention wird bezugnehmend auf eine Prä-Post-Follow-up-Studie diskutiert. Im vierten Beitrag präsentiert Walk (Ulm) ein Projekt, dessen Intention im Wissenschaftstransfer zu bewegungsbasierter Förderung von exekutiven Funktionen besteht. Der gewählte Zugang erfolgt über eine digitale Fortbildung für Übungsleiter in der Ganztagsbetreuung und bietet Anhaltspunkte zur Frage, inwieweit ein Transfer des Themas in das Schulgeschehen glücken kann und welche didaktischen Prinzipien dafür erfolgversprechend sind.

Literatur
Barenberg, J., Berse, T., & Dutke, S. (2011). Executive functions in learning processes: Do they benefit from physical activity? Educational Research Review, 6(3), 208–222.
Greeff, J. W. de, Bosker, R. J., Oosterlaan, J., Visscher, C., & Hartman, E. (2018). Effects of physical activity on executive functions, attention and academic performance in preadolescent children: a meta-analysis. Journal of science and medicine in sport, 21(5), 501–507.
MSW NRW. (2014). Rahmenvorgaben für den Schulsport in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf.
Trudeau, F., & Shephard, R. J. (2008). Physical education, School Physical Activity, School Sports and Academic Performance. The international journal of behavioral nutrition and physical activity, 5(1), 10.

Präsentationsmaterialien

Es gibt derzeit keine Materialien.
Erstelle Zeitplan ...