Vorsitzende der Sitzung
AK 3.2: Wissenstransfer in nicht-formalen Settings der Sportpädagogik
- Jonas Wibowo
Beschreibung
Einleitung
Der Transfer sportspezifischen Wissens findet nicht nur in formalen Settings wie dem Schulsport, sondern ebenso in informellen Jugendszenen oder der offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) statt.
Der Arbeitskreis untersucht die Relevanz spezifischen Wissens zum Zugang unterschiedlicher Bewegungskulturen, den charakteristischen Umgang mit Wissen innerhalb der jeweiligen Forschungsfelder sowie Transferpotenziale in unterschiedliche pädagogische Handlungsräume.
Zugangsrelevantes Wissen als sozialpädagogische Aufgabe (Laura Trautmann)
Das Setting der OKJA setzt sich zum Ziel, Zugang v.a. für von Benachteiligungs-erfahrungen betroffenen Jugendlichen sicherzustellen (Cloos et al., 2009). Anhand der Grounded Theory soll der Zugang zu Bewegungsangeboten der OKJA systematisiert werden. Diese Erkenntnisse eröffnen eine Diskussion um den Transfer der Zugangsmöglichkeiten der o.g. Gruppen in weitere non-formale Settings des Sports.
Szenewissen in pädagogischer Rahmung am Beispiel Skateboarding (Benjamin Büscher)
Das Skateboarding zeugt als resiliente Bewegungskultur von einem ausgeprägten „Szenewissen“ (Hitzler & Niederbacher, 2010, S. 52) bezüglich seiner Bewegungs-, Raum- und Stilpraxis. Die Reproduktion, Transformation und Genese dieser kulturspezifischen Wissensbestände wurde im Rahmen der Ethnographie eines semiformalen Lehr-Lern-Settings untersucht. Transferpotentiale ergeben sich innerhalb der Szene sowie in der Implementation in bestehende Bildungsinstitutionen.
Von der Szene für die Szene – Digitaler Wissenstransfer im Tricking (Christian Hübner)
Innerhalb der global agierenden Bewegungskultur Tricking haben sich digitale Formate zum Wissenstransfer etabliert. Vor dem Hintergrund einer ethnographischen Untersuchung sozialer Lernprozesse im Tricking wird die kulturprägende Bedeutung dieser Formate sowie der Einfluss unterschiedlicher „Szeneeliten“ (Hitzler & Niederbacher, 2010, S. 185) diskutiert.
Wissenstransfer als designorientierte Wissenspartnerschaft (Frank Vohle)
Der Vortrag zeigt anhand eines Fallbeispiels aus der DOSB-Trainerausbildung, wie eine kooperative Wissensproduktion anhand der Kategorien von Design-Based Research aus der Perspektive eines EdTec-Unternehmens aussieht. Vor dem Hintergrund von 15 Jahren Praxiserfahrung soll deutlich werden, dass sich „Wissenstransfer“ eher als „Wissenskreislauf“ verstehen lässt.
Literatur
Cloos, P., Köngeter, S., Müller, B. & Thole, W. (2009). Die Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit. VS.
Hitzler, R. & Niederbacher, A. (2010). Leben in Szenen: Formen juveniler Vergemeinschaftung heute. VS.
Reinmann, G. & Brase, A. (in Druck). Forschungsimmanenter Wissenstransfer in der Hochschullehre mit Design-Based Research: Die Rolle von Wissenspartnerschaften.
Theorie
Das Skateboarding (SB) weist als resiliente Bewegungskultur ein tradiertes „Szenewissen“ (Hitzler & Pfadenhauer, 2004, S. 62) in Bezug auf die Bewegungspraxis des Rollsports, die Raumpraxis in Skateparks sowie eine subkulturelle Stil-Praxis auf. Der Transfer solcher Wissensbestände erfolgt sowohl in bekannte Institutionen des Sports, zuletzt die olympischen Spiele oder den...
Einleitung
Sport und Bewegung als gesellschaftliche Teilbereiche sind v.a. Jugendlichen, die von Benachteiligungserfahrungen betroffen sind, weniger zugänglich (Scheerder & Vandermeerschen, 2018). Gleichzeitig wird dem Sport auf politischer Ebene ein großes soziales und bildendes Potential zugeschrieben, weshalb er im Sinne der Chancengleichheit für alle zugänglich sein sollte. Das...
Einleitung
Innerhalb der seit Beginn der 2000er Jahre global agierenden Bewegungskultur Tricking haben sich unterschiedliche Formate des Wissenstransfers, insbesondere in wechselseitiger Beeinflussung durch Social-Media-Plattformen, entwickelt. Im Rahmen eines ethnographischen Forschungsvorhabens zu sozialen Lernprozessen auf Tricking-Gatherings wurden diese Formate zum Zweck einer...
Dass der Impact von Forschungsergebnissen für die pädagogische Praxis gering ist, wird seit vielen Jahren sowohl in der Medien- wie Hochschuldidaktik als auch in der Sportpädagogik (Neuber, Pfitzner & Sygusch 2019) beklagt. Ein Forschungsansatz, der seit Anfang 2000 das Thema Nutzenorientierung aufgreift, ist Design-Based Research (DBR). In der Sportpädagogik wird dieser methodologische Rahmen...
Einleitung
Der Transfer sportspezifischen Wissens findet nicht nur in formalen Settings wie dem Schulsport, sondern ebenso in informellen Jugendszenen oder der offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) statt.
Der Arbeitskreis untersucht die Relevanz spezifischen Wissens zum Zugang unterschiedlicher Bewegungskulturen, den charakteristischen Umgang mit Wissen innerhalb der jeweiligen...