Risk perception is a key variable in the decision-making process for deviant and criminal behavior. How risk perceptions are updated over time is not well understood. While studies have mainly examined the effect of neutralization tendencies on behavioral outcomes, their role in direct or differential updating processes of risk perceptions is underexplored. Neutralization tendencies may...
Von der Viktimisierung zur eigenen Delinquenz – Die Rolle elterlicher Belastungsfaktoren in der Entstehung jugendlicher Straffälligkeit
Elterliche Gewalt, in der Kinder Opfer ihrer primären Vertrauenspersonen werden. Partnerschaftliche Gewalt, in der Kinder zu Zeug*innen werden. Kinder, die durch Inhaftierung eines Elternteils stigmatisiert und vernachlässigt werden. All das sind...
Das elterliche Verhalten im Kontext der Familie ist in vielerlei Hinsicht prägend für die Verhaltensweisen von Kindern. Übt ein Elternteil (Generation 1, G1) Gewalt gegenüber seinem Kind (Generation 2, G2) aus, so kann dies in Kombination mit potenziellen weiteren Umwelteinflüssen dazu führen, dass viktimisierte Eltern (G2) sich wiederum ihren Kindern (Generation 3, G3) gegenüber gewaltsam...
The causal relationship between strain (i.e., perceived stress) and substance misuse as a form of criminal coping is well-established. However, research on the contextual factors conditioning this link has yielded mixed results. Theoretical frameworks such as General Strain Theory, Social Learning Theory, and the Stress-Buffering Hypothesis often portray the social environment as either a...
Die Analyse von Transmissionsprozessen von Gewalt steht im Mittelpunkt des seit dem Jahr 2022 durch die DFG-geförderten Projekts „The intergenerational transmission of violence: a combined prospective criminological and neurobiological investigation“. Das Projekt, das unter dem Studiennamen „Herausforderungen in jungen Familien“ (HejFam) bekannt ist, gliedert sich in zwei Arbeitsprogramme:...
Die Weitergabe und der Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten durch nicht autorisierte Personen ist illegal. Jedoch erfolgt der Zugang zu solchen Medikamenten für nicht-medizinische Zwecke (z. B. Rauschzustände oder Leistungssteigerung) häufig über soziale Kontakte (z. B. Peers und Familienangehörige). Der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten für solche Zwecke...
Mit 21 durch polizeilichen Schusswaffengebrauch getöteten Personen im Jahr 2024 wurde ein Höchststand erreicht, der bisher nur im Jahr 1983 verzeichnet wurde. Fälle wie der Tod von Mouhamed Dramé und dessen strafrechtliche Verhandlung lösten eine breite mediale Debatte aus.
Das Forschungsprojekt SAFE („Schusswaffengebrauch im Polizeidienst: Rechtliche Rahmenbedingungen, Eskalationsdynamiken...
Fehlende empirische Grundlagen sind ein häufiger Kritikpunkt des Good Lives Model (GLM).1
Bisher wurde das GLM als Rehabilitationsmodell oft bei Sexualstraftäterinnen und Sexualstraftätern oder hinsichtlich seiner grundlegenden Annahmen empirisch untersucht.2 Obwohl das GLM ursprünglich als Rehabilitationsmodell für Erwachsene entwickelt wurde, wird angenommen, dass die theoretischen...
Eine hohe Anzeigequote ist wichtig für zuverlässige Daten über die tatsächliche Kriminalitätsentwicklung und damit für eine wirksame Kriminalitätsprävention. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass die Anzeigebereitschaft von Jugendlichen in Deutschland gesunken ist. Die vorliegende Studie untersucht die psychologischen Prozesse hinter der Anzeigebereitschaft von Jugendlichen,...
§105 I JGG, welcher die strafrechtliche Behandlung von Heranwachsenden regelt, steht seit seiner Einführung regelmäßig im Fokus kriminalpolitischer sowie gesellschaftlicher Debatten. Die Anwendung der Norm in der gerichtlichen Praxis hat sich seit 1953 erheblich gewandelt, während der Wortlaut unverändert geblieben ist.
Besonders der weite Beurteilungsspielraum des Tatrichters bei der Frage...
Das DFG-Projekt „Freundschaft und Gewalt im Jugendalter“ (FuGJ) erfasste zwischen 2013 und 2016 die Gewalterfahrungen und -einstellungen von über 4.000 Schüler*innen in den Städten Gelsenkirchen, Herten, Marl, Recklinghausen und Gladbeck. Vor dem Hintergrund des postpandemischen Anstiegs der Kinder- und Jugendkriminalität in den polizeilichen Kriminalstatistiken wurde 2024, etwa zehn Jahre...
Als Mitarbeiterinnen des Zentrums für polizeipsychologische Dienste und Services der Polizei Hessen möchten wir anhand eines anonymisierten Fallbeispiels aus der Praxis skizzieren, welche Möglichkeiten und Grenzen in der behördenübergreifenden Zusammenarbeit zur Prävention von Jugendkriminalität bestehen. Am Beispiel eines Amokverdachtsfalles werden die polizeipsychologische Perspektive sowie...
Da die Adoleszenz unter anderem durch die Exploration der eigenen Sexualität sowie eine zunehmende Interaktion mittels digitaler Medien gekennzeichnet ist, ist Cybergrooming-Viktimisierung zu einer bedeutsamen Herausforderung für den Schutz und die Entwicklung junger Menschen geworden. Es mangelt jedoch an systematischen Analysen des aktuellen Forschungsstandes. Daher zielte das hier...
Können schulische Antidiskriminierungsmaßnahmen interethnische relationale Aggressionen reduzieren? Das Programm “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” (SOR-SMC) ist das größte schulische Netzwerk in Deutschland, das sich gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt. SOR-SMC setzt dabei auf die Mitwirkung der Schulgemeinschaft, um ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen. Dies...
Laut PKS werden rund 10% alle angezeigten Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern begangen und rund 20 % von Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren. Kinder und Jugendliche, die dabei sind, ihre eigene Sexualität zu finden und dabei übergriffig geworden sind. Hier präventiv anzusetzen, wäre eine sehr gute Möglichkeit, die Zahl der Missbrauchsdelikte zu reduzieren. Kinder, die von klein an...
Seit 01.01.2017 besteht eine gesetzliche Regelung der Psychosozialen Prozessbegleitung in § 406g StPO mit eigenen Qualifikationsanforderungen nach dem PsychPbG und genaueren Präzisierungen in den Ausführungsgesetzen und -verordnungen der Länder. In einem Forschungsprojekt wurden die seit 01.01.2017 ergangenen Gerichtsentscheidungen unter einer Beteiligung der Psychosozialen Prozessbegleitung,...
Die Schnittstellen zwischen digitalen Technologien und der kriminologischen Forschung eröffnen neue Möglichkeiten, Kriminalität und ihre räumliche Dynamik zu verstehen. Die Kommunikation über Kriminalität und die Orte, an denen sie stattfindet, wird zunehmend durch digitale Technologien geprägt (Stratton et al., 2017), wobei die Verbreitung digitaler Medien die Art und Weise verändert hat,...
Das Projekt „Herausforderungen in jungen Familien (HejFam)“ untersucht als Anschlussprojekt der Panelstudie „Kriminalität in der modernen Stadt (CrimoC)“ das Phänomen der intergenerationalen Transmission von Gewalt. Dazu werden die ehemaligen Teilnehmenden der CrimoC-Studie, die mittlerweile eine eigene Familie gegründet haben, im HejFam-Projekt erneut befragt. Die Studie erforscht den...