18.–21. Sept. 2024
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Schulpraxis und Schulforschung als Tandem: Responsivität in der dokumentarischen Evaluationsforschung

19.09.2024, 10:45
1 h
H 4 (Schlossplatz 46)

H 4

Schlossplatz 46

Parallelvortrag

Sprecher

Prof. Barbara Asbrand Melanie Schubsky

Beschreibung

Der Vortrag stellt ein Konzept qualitativ-rekonstruktiver partizipativer
Schulentwicklungsforschung vor, das sich in der wissenschaftlichen Begleitung von
Versuchsschulen bewährt hat (Asbrand & Bietz 2019). Dabei werden Forschung und
Schulentwicklung im Sinne der dokumentarischen Evaluationsforschung (Lamprecht 2012) als
responsiver, diskursiver Austausch von Wissenschaft und Praxis gestaltet, in der die jeweilige
Expertise von Forschenden und Praxisakteur:innen zur Geltung kommt: Die
Wissenschaftler:innen agieren als Expert:innen für Forschung, die Praxisakteur:innen als
Expert:innen für Schul- und Unterrichtsentwicklung. Die Zusammenarbeit kann als win-winSituation für beide Seiten beschrieben werden. Während sich der Wissenschaft im Rahmen der
Grundlagenforschung ein Feldzugang für empirische Studien der Schul- und
Unterrichtsforschung erschließt, erhalten die Praxisakteur:innen Rückmeldungen zu
Handlungsproblemen, die in der eigenen Schulpraxis aufgetreten sind. Die Forschung schließt
dabei an vorhandene Praxiserfahrungen an, denn die Wissenschaftler:innen stellen in einer
beratenden Rolle Rekonstruktionsergebnisse und Reflexionsimpulse zu Fragen zur Verfügung,
die in der Praxis emergiert sind. Somit ist die Forschung anschlussfähig an die konkrete Schulund Unterrichtspraxis. Für deren Weiterentwicklung sind die Praxisakteur:innen verantwortlich
(vgl. Asbrand & Bietz 2019; Asbrand & Martens 2021). Im Vortrag wird die Vorgehensweise
anhand eines Forschungsbeispiels erläutert.
Das vorgestellte Konzept wird ebenso in der partizipativen Schulentwicklungsforschung in
LemaS-Transfer Anwendung finden. Die multiperspektivisch-längsschnittlich angelegte
Forschung in LemaS-Transfer wird der Frage nach Gelingensbedingungen für den Transfer und
dem Umgang mit Herausforderungen durch die Praxisakteur:innen nachgehen. Unter
Berücksichtigung der Eigenlogik der einzelschulischen Systeme werden dafür Praktiken und
Prozesse der Schulentwicklung im Schulalltag der Transfer-Schulen rekonstruiert, sodass
Veränderung und Stagnation von Schulentwicklung erklärbar werden.

Präsentationsmaterialien

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