Sprecher
Beschreibung
Individuelle Förderung lässt sich als Schnittstellenthematik zwischen den Forschungen der Empirischen Bildungsforschung und den rechtsbasierten Forderungen nach „angemessenen Vorkehrungen“ im Kontext der UN-Behindertenrechtskonvention beschreiben. Dabei scheint es sich aber oftmals auch um eine wohlfeile bildungspolitische Forderung zu handeln, deren rechtlicher Anspruch sowie die didaktische Konzeption und ressourcenbezogene Ausstattung unterbestimmt bleibt.
Der Vortrag geht daher erstens der Frage nach, welches Verständnis im Konzept „individuelle Förderung“ in bildungspolitischen Verlautbarungen und wissenschaftlichen Publikationen hinterlegt ist und ob in diesem Kontext spezifische vulnerable Gruppen adressiert werden. Zweitens gibt er einen Einblick in empirische Evidenzen bezüglich des fachlichen Lernzuwachs‘ – hier auch mit einem Blick auf Schüler:innen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen. Abschließend geht der Vortrag der Frage nach, inwiefern Konzepte individueller Förderung didaktisch in Konzepte inklusiven Unterrichts eingebettet sind und diskutiert die Frage, ob hiermit die Forderung nach „angemessenen Vorkehrungen“ der UN-BRK als erfüllt angesehen werden können.