Sprecher
Beschreibung
Gesellschaftliche Transformation und die Gestaltung unserer Zukunft sind stark verknüpft mit dem Thema Innovation. Innovationsprozesse werden jedoch häufig im schulischen Kontext noch immer als Prozesse der „Inspiration“ verstanden, die gleichermaßen als unvorhersehbar und unregelhaft gelten. Dabei wissen wir spätestens seit Drucker (1985), dass Innovationsprozesse gestaltet werden können. Die Entrepreneurship Education stellt dafür ein Inventar bereit, das in ökonomischen Kontexten vielfach bewährt ist, in Schule und Unterricht aber noch wenig Beachtung genießt. Damit verschenken Schulen nicht nur die Möglichkeit, die Potenziale und Kompetenzen zukünftiger Unternehmerinnen und Unternehmer zu entwickeln, sondern auch die Chance, ihren Schülerinnen und Schülern ein „Mindset“ an die Hand zu geben, das einen erheblichen Beitrag zur Transformation von Gesellschaft zu leisten in der Lage ist (vgl. Rusmann & Ejsing-Duun 2021, Shively et al. 2018). Die Entrepreneurship Education bietet damit auch Möglichkeiten, transformative Lernprozesse im Sinne Mezirows (1994) anzustoßen, etwa durch ihre reflexiv-kritische Anlage, ihren holistischen Ansatz, die Angewiesenheit der Lernenden auf Feedback oder ihre Schülerorientierung (vgl. Baumgartner 2015). Besonders aber im Sinne der Erweiterung von Mezirows Modell durch Tennant (2005) und Illeris (2015) offenbaren diese Angebote Potenziale, da sie in einem sehr hohen Maße handlungsorientierte Selbstwirksamkeitserfahrungen (vgl. Rusmann & Ejsing-Duun 2021) ermöglichen, Berufsorientierung leisten können und damit letztlich Identitätsentwicklungsprozesse anzustoßen in der Lage sind.
Im Rahmen dieses Workshops wird das Projekt „Start-up Schools: Sustainable Entrepreneurship in der Schule“ vorgestellt, das ein Kooperationsprojekt von Schulen, dem Landeskompetenzzentrum für individuelle Förderung und dem REACH Euregio Start-up Center ist. Entstanden sind dabei ein Projektkurs, Workshops für Schülerinnen und Schüler sowie Fortbildungen für Lehrende der Sekundarstufen I und II. Der hier angebotene Workshop soll einen Einblick bieten, indem er die Teilnehmenden sowohl selbst ausschnitthaft in einen Design-Thinking-Prozess begleitet als auch die schulpraktische Umsetzung und dessen wissenschaftliche Evaluation thematisiert. Dabei ist denkbar, dass auch Schülerinnen und Schüler aus dem Kurs ihre Ergebnisse vorstellen.
Schlagworte/Keywords
Innovation, Transformatives Lernen, Entrepreneurial Mindset, Berufsorientierung, Design-Thinking in Schule
Personenbeschreibung/Bio-Note
Sebastian Zumholte ist Lehrer an der Janusz Korczak-Gesamtschule Gütersloh. Dort begleitete er als Lehrender eine traditionelle Schülerfirma. Im Rahmen von LemaS-NRW erstellte er ein Angebot zum Thema Schülerfirmen. Aus diesem ging 2021 das Projekt „Start-up Schools: Sustainable Entrepreneurship in der Schule“ hervor, das ein Kooperationsprojekt zwischen dem Landeskompetenzzentrum für individuelle Förderung und dem REACH Euregio Start-up Center der Universität Münster darstellt und das das Ziel verfolgt, Innovationsmethoden der Entrepreneurship Education für schüler- und handlungsorientierte Projektentwicklungen zu nutzen. In dem angebotenen Workshop stellt bisherige Ergebnisse vor, gibt einen Einblick in die Potenziale des Ansatzes und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf.
Schulstufe - Zielgruppe / Educational Stage - Target group
Sekundarstufe I und II