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18.–21. Sept. 2024
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Flächendeckende mathematische Begabungsförderung – Konzeption und Untersuchung des Onlinekurses „Muster und Strukturen der Mathematik"

20.09.2024, 15:30
30m
S 1 (Schlossplatz 2)

S 1

Schlossplatz 2

Einzelbeitrag/Individual contribution

Sprecher

Judith Havemann (Uni Tübingen)

Beschreibung

Mathematik ist die Wissenschaft der Muster und Strukturen. Sich gezielt mit dem Erkennen
von Mustern und dem Beschreiben von Strukturen zu beschäftigen, hilft nicht nur dabei,
mathematische Inhalte tiefer zu verstehen und ein gültiges Bild der Mathematik zu
entwickeln, sondern ist auch über den Mathematikunterricht hinaus relevant. Durch die
Kenntnis mathematischer Strukturen können wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen und
neue Technologien entwickelt werden. Damit bildet der Umgang mit Mustern und
Strukturen eine zentrale Kompetenz zur Bewältigung zukünftiger gesellschaftlicher
Herausforderungen. In diesem Zusammenhang haben wir in den vergangenen Jahren den
synchronen Onlinekurs "Muster und Strukturen der Mathematik" entwickelt, der darauf
abzielt, die mathematische Strukturierungskompetenz begabter Schülerinnen der 4. bis 6.
Klasse zu fördern. Dieser Kurs wird im Rahmen der Hector Kinderakademien, einem
Enrichment-Programm für begabte Grundschüler
innen aus Baden-Württemberg,
angeboten. Kernkomponenten des Kurses bilden mathematisch reichhaltige Aufgaben sowie
das aktiv entdeckende Lernen. Durch die zusätzliche Implementation eines Ich-Du-Wir-
Modells wird das Lernen im Onlinekurs strukturiert und die Zusammenarbeit der Kinder
unterstützt.
In unserem Beitrag wird der Kurs sowie erste Ergebnisse aus zwei wissenschaftlichen
Begleitstudien präsentiert. In einer ersten Studie mit N = 142 (45 weiblich) und einer zweiten
Studie mit N = 104 (32 weiblich) haben wir mittels Feldstudien in einem Prä-/Posttestdesign
mit randomisierter Kontrollgruppe die Auswirkungen des Kurses auf die mathematische
Strukturierungskompetenz, mathematische Kompetenz und motivationale Dispositionen wie
das Selbstkonzept untersucht. Es zeigte sich, dass eine Kursteilnahme zu verbesserten
Strukturierungskompetenzen der Schülerinnen führte. Effekte hinsichtlich mathematischer
Kompetenz und motivationaler Dispositionen waren dagegen nicht signifikant. Mit den
vorliegenden Studien tragen wir dazu bei, die Frage zu beantworten, ob und wie eine
erfolgreiche Begabungsförderung auf Distanz realisiert werden kann, um Schüler
innen in
unterschiedlichen sozialen Kontexten zu erreichen.

Schlagworte/Keywords

Zukunftskompetenzen fördern, mathematisches Strukturieren,
Begabungsförderung auf Distanz, flächendeckendes Enrichment, Feldstudie

Schulstufe - Zielgruppe / Educational Stage - Target group

Übergang Grundschule/Primarstufe

Personenbeschreibung/Bio-Note

Judith Havemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Tübingen. Im Rahmen ihrer Promotion hat sie gemeinsam mit ihren Betreuenden den Kurs „Muster und Strukturen der Mathematik“ entwickelt, den sie nun im Rahmen wissenschaftlicher Begleitstudien untersucht. Ihr Interesse an mathematischer Begabungsforschung wurde bereits während ihres Studiums an der Universität Münster durch die Teilnahme am Projekt „Mathe für kleine Asse“ geweckt.

Ann-Kathrin Jaggy ist Postdoktorandin im Forschungsbereich Potenzialentwicklung und
Hochbegabung am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung. Seit 2022 ist Sie Teil der wissenschaftlichen Begleitung des Hector-Seminars. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Untersuchung der Rollen von Motivation und Kreativität für eine optimale Identifikation und Förderung von besonders begabter und hochbegabter Schüler*innen.

Walther Paravicini ist Professor für Mathematik und ihre Didaktik an der Universität
Tübingen. Er beschäftigt sich mit dem Mathematiklernen an Beruflichen Gymnasien und in der Hochschule, aber besonders auch mit der Förderung mathematisch begabter Kinder. Sein Interesse gilt dabei der Konstruktion reichhaltiger Lernangebote und dem Messen und gezielten Fördern wichtiger Begabungsfacetten.

Ulrich Trautwein ist Professor für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen und Geschäftsführender Direktor des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Bedeutung und Entwicklung von Motivation,Selbstregulation und Persönlichkeit im schulischen Kontext, Begabtenförderung, Unterrichtsqualität, Digitalisierung in Lernkontexten sowie Effektivität im Bildungssystem. Trautwein ist federführend an der wissenschaftlichen Begleitung der Hector Kinderakademien beteiligt, innerhalb deren eine systematische Entwicklung von Kursen vorangetrieben wird, deren Wirksamkeit mithilfe von randomisierten Feldstudien überprüft wird.

Hauptautoren

Dr. Ann-Kathrin Jaggy Judith Havemann (Uni Tübingen) Prof. Ulrich Trautwein Prof. Walther Paravicini

Präsentationsmaterialien

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