Sprecher
Beschreibung
In diesem Beitrag wird ein gemeinsames Projekt des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und Begabungsforschung der PH Salzburg und der Universität Leipzig vorgestellt, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Instrument der mBET-Beobachtungsbögen in einem iterativen Entwicklungs- und Forschungsprozess digital zu transformieren und wissenschaftlich zu begleiten. Das Projekt leistet einen Beitrag zur nachhaltigen und zukunftssicheren Gestaltung der Potenzial- und Talententwicklung mit den mBET-Beobachtungbögen, um somit sich ändernden Anforderungen an schulisches Handeln im Kontext von Digitalität (vgl. u.a. Mecklenburg, 2020) bzw. digitaler Transformation von Schule (vgl. Herbig, Doberitz, Blumenstein & Wollersheim, i.E.) gerecht zu werden.
Das multidimensionale Begabungs-Entwicklungs-Tool (mBET) ist ein Instrument zur ganzheitlichen und individuellen Förderung von Begabungen (vgl. Stahl, Rogl & Schmid, 2022), das speziell für die Begabungsförderung für Schüler:innen der 2. bis 6. Schulstufe geeignet ist. Im Sinne eines ganzheitlichen und systemischen Begabungsbegriffs werden vier Begabungsbereiche, die Schul-leistung sowie fünf Persönlichkeits- und Umweltmerkmale erfasst, die für die Entwicklung von Begabungen entscheidend sind. Die mBET-Beobachtungsbögen basieren auf etablierten Verfahren der Begabungsdiagnostik und ermöglichen eine systematische Beobachtung von Begabungen (vgl. ebd.).
Im Beitrag wird einführend auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen und zukunftssicheren Gestaltung der Potenzial- und Talententwicklung mit mBET-Beobachtungsbögen im Kontext von Digitalität sowie digitaler Transformation eingegangen. Anschließend wird das Entwicklungs- und Forschungsprojekt „mBETdigi“ zur digitalen Transformation der mBET-Beobachtungsbögen vorgestellt. Im Blickpunkt der Begleitforschung stehen Fragen der Usability (vgl. Brooke, 1996) und der User Experience (vgl. Schrepp, Hinderks & Thomaschewski, 2017) im Zusammenhang mit Einstellungen zu digitalen Medien (vgl. Schmid, Görtz & Behrens, 2017), Fragen nach Vor- und Nachteilen der Nutzung der digitalen mBET-Bögen sowie Fragen nach der subjektiven Wahrnehmung von Effizienz, Wirkung und Effektivität im Hinblick auf die vereinbarten mBET-Ziele. Neben der Vorstellung und Diskussion des Projekts werden auch Einblicke in den aktuellen Arbeitsstand gegeben.
Schlagworte/Keywords
mBET, Digitalisierung, individuelle Begabungsförderung
Schulstufe - Zielgruppe / Educational Stage - Target group
Primarstufe, Sekundarstufe
Personenbeschreibung/Bio-Note
Christian Herbig ist Mitarbeiter an der Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Universität Leipzig. Seine Arbeits- und Lehrgebiete umfassen bildungswissenschaftliche Module der Lehrer:innnenbildung und den Masterstudiengang „Begabungsforschung und Kompetenzentwicklung“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Personalisierung des Lehrens und Lernens, die Personalisierte Entwicklungsplanung, ein bildungsgerechter individuell fördernder Umgang mit Vielfalt sowie Lehrer:innenbildung.
Alexandra Süß ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Universität Leipzig. Neben Studienberatung und -koordination des Masterstudiengangs „Begabungsforschung und Kompetenzentwicklung“ ist sie in diesem auch in der Lehre tätig. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählt die Weiterentwicklung der Personalisierten Entwicklungsplanung zur Anwendung im Primarbereich und die damit verbundene Gestaltung und Begleitung von Übergängen.
Florian Schmid war von 2009 bis 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung. Seit 2019 ist er am Institut für Fachdidaktiken und Fachwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig und am Österreichischen Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung an der PH Salzburg tätig. Er beschäftigt sich mit Methoden der Begabungsförderung im Deutschunterricht sowie digitalen Medien im Deutschunterricht, Mentoring und Gesprächsführung sowie Begabungsdiagnostik.
Julia Klug (Prof.in Dr.in) ist seit 2018 Hochschulprofessorin für Bildungspsychologie an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig Österreich, Institut für Bildungswissenschaften. Sie arbeitet am Österreichischen Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung mit. Zu ihren Forschungs- und Lehrschwerpunkten zählen Motivation, Selbstreguliertes Lernen, Kompetenzen von Lehrenden und Studierenden, Begabungsüberzeugungen und Begabungsförderkompetenzen, Beratung in der Schule und Qualitätsmanagement im Bildungsbereich.