Sprecher
Beschreibung
Professionelle Handlungskompetenzen von Lehrpersonen hinsichtlich der Diagnostik und Förderung mathematischer Potenziale wirken auf eine gelingende Begabungsförderung im Fach Mathematik. Ungeachtet formaler Inhalte der Lehramtsausbildung werden Lehrpersonen im Schulalltag umfangreiche Aufgabenbereiche anvertraut. Individuelle Praxiserfahrungen mit mathematischen Begabungen und Potenzialen führen im Zusammenhang von professionellen Kompetenzen zu Subjektiven Theorien, die im Sinne handlungsleitender Weltsichten die Planung, Organisation und Durchführung eines potenzialfördernden (Mathematik-)Unterrichts beeinflussen. Demgemäß besitzen Subjektive Theorien über Kausalzusammenhänge verknüpfte Argumentationsstrukturen, deren Rekonstruktion zur Optimierung professionellen Handelns und zur Gestaltung von Fortbildungsinhalten, auch im fachdidaktischen Kontext, genutzt werden kann. Fortbildungsstrategien, die eine reflexive Auseinandersetzung von Lehrpersonen mit Subjektiven Theorien als Teil ihrer Haltungen und Überzeugungen eröffnen, können vor dem Hintergrund fördernder interpersonaler Katalysatoren für die Entwicklung von (mathematischen) Potenzialen als bedeutsam gelten. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Subjektiven Theorien Lehrpersonen mit umfangreichen Aufgabenbereichen im Kontext der Begabungsförderung im Mathematikunterricht besitzen. Hierzu werden Ergebnisse einer qualitativ-rekonstruktiven Studie präsentiert. Die Rekonstruktion von Inhalts-Struktur-Kombinationen offenbart vorhandene überindividuelle fachdidaktische und wissenschaftliche Prägungen sowie kontrastierende Haltungen der befragten Lehrpersonen hinsichtlich einer Begabungsförderung im Fach Mathematik. Anhand der Eindrücke lassen sich Vorschläge für die Professionalisierung von Lehrpersonen hinsichtlich der Diagnostik und Förderung mathematischer Potenziale ableiten.
Personenbeschreibung/Bio-Note
Dirk Weber:
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen Universität Wuppertal in der Arbeitsgruppe Didaktik und Geschichte der Mathematik, tätig im Projekt LemaS (Leistung macht Schule). Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählen die Entwicklung und Adaptation von Lernumgebungen und Qualifizierungskonzepten für eine diagnosebasierte Förderung von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Lernenden mit individuellen Beeinträchtigungen.
Prof. Dr. Ralf Benölken:
Seit 2018 Professor für Didaktik der Mathematik unter besonderer Berücksichtigung sonderpädagogisch relevanter Fragestellungen an der Bergischen Universität Wuppertal. Neben mathematischen Begabungen und Gender zählt v.a. Inklusive Bildung im Mathematikunterricht unter einem potenzialorientierten Fokus zu seinen Forschungsschwerpunkten.
Schulstufe - Zielgruppe / Educational Stage - Target group
Berufliche Bildung
Schlagworte/Keywords
Lehrkräftebildung, Begabungsförderung, Mathematik, Haltungen, Professionelle Kompetenzen