Sprecher
Beschreibung
Einleitung/Problemstellung
Ein zukunftsorientiertes Bildungssystem zielt darauf ab, eine “Kultur der Zusammenarbeit” (Schleicher 2023, S. 13) zu stärken, um Kinder dazu zu befähigen, ihre Potenziale zu entfalten (Müller-Oppliger 2021). Dennoch werden Multiprofessionelle Kooperationsprozesse in Ganztagsgrundschulen (Fischer Kielblock 2020; Spies 2018) oftmals als ein paralleles, segregiertes Arbeiten beschrieben (Niehoff et al. 2019). Umso deutlicher ist zu problematisieren, dass insbesondere die Perspektiven von pädagogischen Fachkräften im Diskurs um Kooperationsprozesse im schulischen Ganztag bislang unterrepräsentiert sind (Hertel et al. 2023).
Fragestellung
Im geplanten Vortrag werden ebenjene Perspektiven und Relevanzsetzungen, mit denen von Schulleitungen, relationiert, um Impulse für die nachhaltige Gestaltung potenzialorientierter Ganztagsgrundschulen (Rastede et al. 2015) zu gewinnen. Ziel ist es, ebenso die Vielfalt der professionellen Erwachsenen als auch die vielfältigen Potenziale der Kinder zu berücksichtigen, unabhängig von sozialen Ungleichheiten (Horvath 2018).
Design
Dem folgend widmet sich das Projekt „DigiSchuKuMPK“ (2023-2026) sowohl den Perspektiven von Schul- als auch Ganztagsleitungen und möchte Multiprofessionelle Kooperation (Serke 2022) durch die Arbeit mit dem Index für Inklusion an den Projektschulen stärken (Booth/Ainscow 2017). Als Ausgangserhebung werden Expert:inneninterviews mit Schul- und Ganztagsleitungen geführt, um auf Basis der Äußerungen einen Überblick über die Sichtweisen und Sinnsetzungen der Beteiligten zu gewinnen. Die Interviews werden am Projektstandort Osnabrück an drei Kooperationsschulen durchgeführt. Das Datenmaterial wird mit einer strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet (QDA: Kuckartz/Rädiker 2022).
Ergebnisse
Auf dem 8. Münsterschen Bildungskongress werden erste Forschungsergebnisse vorgestellt und hinsichtlich abzuleitender Implikationen für die Gestaltung Multiprofessioneller Kooperationsformen diskutiert. Dabei ist ein Schwerpunkt, wie das Spannungsverhältnis aus wissenschaftlichem Entwicklungsauftrag und einzelschulspezifischer Rekontextualisierung von den beteiligten Akteursgruppen relationiert wird. Auf Grundlage dieser formativen Begleitforschung sollen nicht nur Entwicklungsfelder für die Einzelschulen, sondern für eine reflexiv-inklusive Grundschulentwicklung auf der Systemeben ausgemacht werden.
Diskussion/Ausblick
Weiterführend bleibt zu diskutieren, wie “das ganze Dorf” “Schule” seine multiprofessionelle, schulpraktische Zusammenarbeit gestalten kann und welche zukunftsbezogenen Entwicklungsaufgaben für Einzelschulen damit verbunden sind.
Schlagworte/Keywords
Multiprofessionelle Kooperation, inklusiver Ganztag
Schulstufe - Zielgruppe / Educational Stage - Target group
Grundschule
Personenbeschreibung/Bio-Note
Anna Schwermann (ab 01.04.2024): Anna Schwermann (M.Ed.) ist Wissenschaftliche Mitarbeite-rin an der Universität Osnabrück in der Abteilung “Empirische Schul- und Unterrichtsentwick-lung”. Forschungsschwerpunkte: Inklusion und Schulentwicklung.
David Paulus: Dr. David Paulus ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück in der Abteilung Schulpädagogik. Forschungsschwerpunkte: Digitalisierung; Schulpraktische Pro-fessionalisierung; Theorie-Praxis-Relationierung.
Christian Reintjes: Prof. Dr. Christian Reintjes leitet die Arbeitsgruppe Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt empirische Schul- und Unterrichtsforschung an der Universität Osnabrück. Schwerpunkte in der Unterrichts-, Schul-, Professionsforschung: Digitalisierung, Multiprofessio-nalität/Kooperation, Gesundheit/Wohlbefinden.
Marcel Veber (ab 01.04.2024): Prof. Dr. Marcel Veber leitet die Arbeitsgruppe „Pädagogik bei erschwertem Lernen unter besonderer Berücksichtigung inklusiver Bildungsprozesse" an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau. Forschungsschwerpunkte: inklusive Schul- und Unterrichtsentwicklung, schulpraktische Studien und Professionalisierung.