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18.–21. Sept. 2024
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Lehrer:innenüberzeugungen zu Sprach- und Mathebegabung – Was denken Lehramtsstudierende über begabte Schüler:innen und wo werden diese Begabungsüberzeugungen gebildet, gefestigt oder transformiert?

20.09.2024, 16:30
30m
S 9 (Schlossplatz 2)

S 9

Schlossplatz 2

Einzelbeitrag/Individual contribution

Sprecher

Dr. Silke Rogl (ÖZBF / Pädagogische Hochschule Stefan Zweig, Salzburg)

Beschreibung

Die Überzeugungen der Lehrpersonen zur Begabung ihrer Schüler:innen sind für Unterrichtsqualität und Bildungsprozesse relevant: sie filtern die Wahrnehmung der Lehrkräfte hinsichtlich der heterogenen Leistungen in der Klasse oder auch der Bedürfnisse begabter Schüler:innen, sie beeinflussen die Auswahl oder die Art der Unterstützungsangebote (Grosch, 2011; Hany, 1997; Rogl, 2022; Sternberg & Davidson, 2005). Bisher wurden Begabungsüberzeugungen von Lehrpersonen allgemein z.B. mit Blick auf Stereotypien (Hamonie-Dysharmonie-Hypothese, Baudson & Preckel, 2013, 2016; Carman, 2011; Toxclair, 2013) oder zur Veränderbarkeit von Begabung (Heller et al., 2001; Laine et al., 2016; Rattan, Good & Dweck, 2012) oder domänenspezifisch im Fach Mathematik (Rogl, 2022) und kürzlich in Bezug auf sprachliche Begabung (Rogl, Hamader & Klug, eingereicht) untersucht. Im Bezug auf das Tagungsthema ergeben sich folgende Fragen: wie stellen sich diese Begabungsüberzeugungen in Mathematik und Sprache dar, wie werden sie gemessen, wie wurden sie gebildet und gefestigt? Als Ausblick kann diskutiert werden, welche Transformationsmöglichkeiten in der Lehramtsausbildung vorhanden sind, beziehungsweise geschaffen werden könnten.

An der Studie nahmen österreichische Lehramtsstudierende unterschiedlicher Studienrichtungen teil. Die Studierenden bearbeiteten die Fragebögen (n=207) zu mathematischen und sprachlichen Begabungsüberzeugungen (Rogl, 2022; Rogl, Hamader & Klug, eingereicht), welche Begabungsüberzeugungen jeweils mittels sechs Skalen erfassen. Die sechs Skalen basieren auf den theoretischen Modellvorstellungen zur Begabungsentwicklung wie z.B. internale und externale Komponenten, die den eigenen Einfluss beziehungsweise jenen der Lehrkraft auf die sprachliche respektive mathematische Begabungsentwicklung der Schüler:innen beschreibt. Für die Mathematik- und die Sprachbegabungsüberzeugungen der Lehramtsstudierenden wiesen die jeweiligen sechsfaktoriellen Modelle mit korrelierten Faktoren einen guten Modellfit auf (Mathematikbegabungsüberzeugungen, χ2/df=1.551; RMSEA=.051; SRMR=.055; CFI=.947; TLI=.933; Sprachbegabungsüberzeugungen, χ2/df=1.332; RMSEA=.039; SRMR=.059; CFI=.943; TLI=.932).

Auf die Frage, woher ihre Überzeugungen zu Begabung stammen, gaben die Teilnehmer:innen in beiden Domänen die „Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit“ an (auf einer Skala von 0 bis 100 für Mathebegabungsbeliefs M=83.665, SD=18.141; für Sprachbegabungsbeliefs M=79.172, SD=20.962).

Schlagworte/Keywords

Professionalisierung von Lehrpersonen, Kompetenzen und Haltungen von Lehrpersonen, Begabungsüberzeugungen, verbal talentbeliefs, maths talentbeliefs

Personenbeschreibung/Bio-Note

Silke Rogl ist Leiterin des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und Begabungsforschung (ÖZBF) im Bereich Forschung und Entwicklung an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig, Österreich. Ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit umfasst Begabungs-, Expertiseforschung und -förderung mit Schwerpunkt auf Begabungsüberzeugungen, Begabungsförderkompetenzen von Lehrpersonen, Implementierung und Gelingensfaktoren von Förderinterventionen. Ihr Hauptinteresse gilt der Erforschung von Begabungskonzepten und deren Auswirkungen auf das Lehrverhalten: Wie verstehen Lehrpersonen Begabung oder Talent, wie spiegelt sich dies in ihren Überzeugungen und im Handeln wider. Sie ist Mitglied des „International Panel of Experts for Gifted Education (iPEGE)“ und Gründungsmitglied des Hochschulnetzwerks für Begabungsforschung und Begabtenförderung in Salzburg.

Kathrin Claudia Hamader ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bildungswissenschaften und am Österreichischen Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung (ÖZBF), beide an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig, Österreich. Sie ist Doktorandin am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Paris Lodron Universität Salzburg, Österreich (PLUS). Ihre Forschungsinteressen umfassen die Implementierung und Evaluierung von Lernprogrammen in der Sekundarstufe sowie der Hochschule und die Einstellungen aller Beteiligten. Ihr primäres Interesse liegt im Bereich der Positiven Psychologie mit den Schwerpunkten Wohlbefinden, Growth Mindset und Selbstwirksamkeit. Sie ist in verschiedene Projekte am ÖZBF involviert und beschäftigt sich derzeit mit den Begabungsüberzeugungen von Lehrer:innen.

Julia Klug ist Hochschulprofessorin für Bildungspsychologie an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig in Österreich, am Institut für Bildungswissenschaften. Sie ist Mitglied des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und Begabungsforschung (ÖZBF), Mitbegründerin des Self-Regulated Learning Collective und Mitglied des Lenkungsausschusses des Implementierungsnetzwerks für Wissenschaft und Praxis (INFO-P). Julia forscht im Bereich der Lehrer:innenbildung, der Primar-, Sekundar- und Hochschulbildung. Ihr Forschungsinteresse gilt den Kompetenzen und Überzeugungen von Schüler:innen und Lehrer:innen, insbesondere in Bezug auf selbstreguliertes Lernen, Motivation, Bewertung und Begabung.

Schulstufe - Zielgruppe / Educational Stage - Target group

Sekundarstufe, Hochschulbildung

Hauptautoren

Dr. Silke Rogl (ÖZBF / Pädagogische Hochschule Stefan Zweig, Salzburg) Frau Kathrin Hamader (ÖZBF/ Pädagogische Hochschule Stefan Zweig, Salzburg) Dr. Julia Klug (ÖZBF/ Pädagogische Hochschule Stefan Zweig, Salzburg)

Präsentationsmaterialien

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