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Description
Im Frühjahr 2020 kam es in der Corona-Pandemie zu Schulschließungen und der Notwendigkeit, Kontakte zu Schüler:innen digital aufrechtzuerhalten. In Zusammenarbeit der VBB-Vernetzungsstelle Begabungsförderung des LIS Bremen mit dem Corona School e.V. entstand mit der Entwicklung digitaler Lernsituationen, eingebettet in Videokonferenzen, ein Onlineangebot für Schüler:innen. Durch den engen Austausch von Vertreter:innen aus Landesinstituten (LI-8) entwickelte sich die „Digitale Drehtür“ (https://digitale-drehtuer.de/), Schüler:innen sollten auch außerhalb des regulären Unterrichts eigenen Interessen und Fragestellungen nachgehen können.
Seit 2022 wird die Digitale Drehtür als länderübergreifende Bildungsinitiative von zwölf Bundesländern weiterentwickelt, die Zahl der teilnehmenden Schulen wächst. Das Konzept basiert auf dem Drehtürmodell von Joseph Renzulli und Sally Reis (1981). Mit der Digitalen Drehtür können Schüler:innen zeitweise den Präsenz-Unterricht verlassen, um an Live-Kursen oder Selbstlernkursen teilzunehmen. Auf einem digitalen Campus finden Schüler:innen ein vielfältiges Angebot. Das Anliegen der Digitalen Drehtür ist die individualisierte Potenzialentwicklung und Begabungsförderung. Schüler:innen aller Altersstufen wird es ermöglicht, ihren eigenen Stärken und Interessen nachzugehen, diese zu entdecken, interessante Fragestellungen zu entwickeln und selbstreguliertes Lernen zu trainieren. Die Digitale Drehtür versteht sich als Instrument der Unterrichts- und Schulentwicklung und leistet einen Beitrag zu einer bildungs- und begabungsgerechteren Zukunft, Schüler:innen können kostenlos teilnehmen.
In Symposion wird zunächst der theoretische Kontext ausgehend von den Konzepten von Renzulli und Reis vorgestellt sowie die Intentionen der Digitalen Drehtür. Der zweite Beitrag skizziert die Organisationsstruktur des bundesweiten Projektes und erläutert den Aufbau des digitalen Campus. Im dritten Beitrag werden ausgewählte Kurse und deren Nutzung vorgestellt. Das Symposion schließt mit einer Diskussion.
Fragestellungen:
Wie lassen sich durch die Digitale Drehtür Potenziale von Schüler:innen entfalten?
Welchen Beitrag leistet die Digitale Drehtür zur Transformation und Zukunftsorientierung der Schule unter dem Aspekt digitaler Lernsituationen und Vernetzung von Schüler:innen über ihre eigene Schule hinaus?
Wie können Angebote der Digitalen Drehtür entlastend im Unterricht eingesetzt werden
Welchen Beitrag leisten diese für eine begabungsgerechtere Unterrichtsentwicklung?
Personenbeschreibung/Bio-Note
Prof. Dr. Silvia Greiten, Professorin für Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Schulpädagogik und Pädagogik der Sekundarstufe I an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Schul- und Unterrichtsentwicklung im Kontext von Heterogenität, Inklusion, Hochbegabung und Professionalisierung von Lehrkräften, Wissenschaftliche Begleitung des Projektes Digitale Drehtür
Dr. Lara Maschke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg und unterstützt das Team der Digitalen Drehtür im Koordinationsbereich Schule gemeinsam mit der Karg-Stiftung. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Kommunikation zwischen Schüler:innen und Lehrpersonen, Begabungs- und Begabtenförderung sowie Beratungsstrukturen in Mentoringprozessen.
Caro Guarnizo leitet den Content-Bereich bei der Digitalen Drehtür. Als Designerin ist sie stark daran interessiert, die Kreativität von Grundschulkindern zu fördern. Während ihres Masterstudiums an der Hochschule für Künste in Bremen entwickelte sie eine Methode, um kreatives Denken durch die Lösung alltäglicher Probleme zu stimulieren, mit denen verschiedene Personen in unterschiedlichen Lebenssituationen konfrontiert sein können, z.B. das Auffinden verlorener Schlüssel für blinde Menschen. Diese Interessen führten zu ihrer Arbeit in der VBB des LIS Bremen und ihrem Engagement in der Digitalen Drehtür, zunächst als Kursleiterin. Ihre Rolle entwickelte sich zur Koordination des Content-Bereichs. Sie ist auch für die grafische Gestaltung der Digitalen Drehtür zuständig, vom Logodesign bis zur Gestaltung von Schulmaterial.
Michaela Rastede ist Deutschlehrerin, Sonderpädagogin und Bildungsaktivistin im Bereich Begabungsförderung. Sie arbeitete lange Jahre in Schulleitung und initiierte als Umsetzungspartnerin der Karg-Stiftung das Schulentwicklungsprojekt „Hochbegabung inklusiv“. Sie schrieb 2009 das erste ZuP-Konzept Bremens und setzte dies an einer Schule in herausfordernder Lage um, mit dem Fokus auf inklusive Begabungsförderung. Seit 2018 leitet Michaela Rastede als LemaS-Landeskoordinatorin die Vernetzungsstelle Begabungsförderung Bremen (VBB) am Landesinstitut für Schule und seit 2022 im Auftrag von 12 Ländern und der Senatorin für Kinder und Bildung, Bremen, die Bildungsinitiative Digitale Drehtür. Sie ist daneben als Autorin, freie Bildungsreferentin und Expertin für inklusive und begabungsfördernde Schulentwicklung tätig.
Puyan Jabbari ist bei der Digitalen Drehtür für den Koordinationsbereich Technik zuständig und kann angesichts seiner Expertise als Ingenieur und seiner langjährigen Erfahrung als Lehrkraft die Digitale Drehtür technisch optimal ausstatten.
Schulstufe - Zielgruppe / Educational Stage - Target group
Grundschule, Sekundarstufe, berufliche Bildung, Hochschulbildung, Lehrkräfte
Schlagworte/Keywords
Potenzialentfaltung, digitale Lernsituationen, Zukunftsorientierung, Begabungsförderung, Bildungsgerechtigkeit