Joseph Norden, in Hamburg in eine jüdisch-orthodoxe Familie geboren und von 1907 bis 1935 Rabbiner an der Synagoge zu Elberfeld, darf als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des religiös-liberalen Judentums gelten, wie es sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts in Deutschland zu entwickeln begann und bis heute fortlebt. Wie man die uralte Religion in einer Zeit bahnbrechender Umwälzungen leben könne, wie man sich als aufgeklärter Jude zum Christentum, als verfassungstreuer Staatsbürger zum Zionismus und als engagierter Liberaler zur Orthodoxie stellen solle, fragte Norden in zahlreichen, erst vor wenigen Jahren neu aufgefundenen Texten. Auch heute besitzen diese und andere Themen eine aktuelle Relevanz.